Foto: Marco und Damaris Trentacoste, Gründer von Cementini.
Durch ihre Schwägerin wurde Damaris auf das Betongiessen aufmerksam. Mit grosser Freude begann sie zu experimentieren. Nach vielen Versuchen und noch mehr Fehlversuchen entstanden daraus die heutigen Cementini-Wandbilder.
Durch ihre Arbeit im Verein für Kinder-und Jugendhilfe «La Bussola» in Palermo, Italien, wurden Marco und Damaris immer wieder mit dem grossen Problem der Jugendarbeitslosigkeit in Palermo konfrontiert. Immer wieder mussten sie zusehen wie Jugendliche aus Mangel an Möglichkeiten in die Kriminalität abrutschten.
Somit entstand der Wunsch Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen in die Cementini-Produktion mit einzubinden. Das Arbeiten in der Cementini-Werkstatt bietet einen geschützten Rahmen, in welchem die Jugendlichen individuell gefördert werden, mit dem Ziel den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt schaffen zu können.
Geschichten junger Mitarbeiter von "Cementini"
Salvatore ist ein junger Familienvater von drei kleinen Kindern. Er und seine Frau sind beide in diversen Kinderheimen aufgewachsen. Da sein Vater wegen Mafia-Verbrechen verurteilt wurde, darf Salvatore laut italienischem Gesetz, keine Berufe wie Berufssoldat, Polizist usw. ausüben. Genau diese Berufe bieten jedoch vielen sizilianischen Jugendlichen, ohne Universitätsabschluss, die einzige Möglichkeit auf ein geregeltes Einkommen. Er und seine Familie waren verzweifelt und kurz davor aus der Wohnung, welche ihrem Namen nicht gerecht war, herausgeschmissen zu werden. Daraufhin bot ihm Cementini eine Praktikumsstelle an, welche er sofort annahm. Wir durften die Familie auch bei der Wohnungssuche unterstützen und fanden ein neues Zuhause für sie. Schnell stellte sich heraus, dass Salvatore handwerklich sehr geschickt ist. Er arbeitet schnell, genau und zuverlässig. Mittlerweile ist Salvatore verantwortlich für die Herstellung unserer Produkte.
Wir lernten Filippo durch unsere Arbeit in “La Bussola” kennen als er 16 Jahre alt war. In dieser Zeit war er in einer dreijährigen Ausbildung zum Siebdrucker. Leider musste die Berufsschule nach zwei Jahren aus finanziellen Gründen schliessen und so konnte Filippo seine Lehre nicht abschliessen. Als die Schule nach einem Jahr Pause wieder öffnete, war er zu demotiviert um die Lehre fortzusetzen. Auch fehlte die elterliche Unterstützung dafür. Mit 20 Jahren, ohne Schulabschluss und ohne Zukunftsperspektive boten wir Filippo ein Praktikum bei Cementini an. Da er gerne fotografiert und seine Bilder anschliessend mit verschiedenen Grafikprogrammen bearbeitet, konnten wir ihn gut in unserer Grafikabteilung einsetzen. Als er zum ersten Mal eines unserer Produkte in einem Online-Shop sah, bei welchem er die Grafik selber gestaltet hatte, konnte er seine Freude kaum zurückhalten. Er hatte etwas geschaffen und andere Menschen waren bereit dafür Geld auszugeben. Das war Balsam für sein stark angeschlagenes Selbstwertgefühl. Wir konnten Filippo ausserdem ermutigen während diesem Praktikum seinen Schulabschluss nachzuholen. Nicht aufgeben, Verantwortung übernehmen, selbständiges Arbeiten - das sind alles Eigenschaften an denen Filippo, in der Zeit des Praktikums, stark gewachsen ist. Eigenschaften welche ihm zusammen mit dem wiedergefundenen Selbstvertrauen und dem nachgeholten Schulabschluss eine grosse Hilfe sein werden in der Eingliederung des ersten Arbeitsmarkts.
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